Die Zeit des Ochsen.
Es ist Mitte Januar.
Eventuell ist der Schnee geschmolzen und es regnet. Es kann aber auch
sein – wie in diesem Jahr -, dass es erst jetzt kälter wird. Dennoch ist
eine Stimmung in der Luft, eine Energie, Vogelstimmen, die uns den
Frühling erahnen lässt.
Bei uns in Deutschland nennen wir diese Jahreszeit
„Winter“.
Winter allerdings
assoziieren wir
mit Starre, Stillstand, Ruhe.
Die Zeit des Steinbocks.
Eigen-Sinn, Willenskraft, Struktur, Bergwelt.
Und darin finden sich Übereinstimmungen mit der Zeit des Ochsen, die
im asiatischen Raum bekannt ist.
Sie dauert den ganzen Januar und bereitet die
Vorfrühlingszeit vor, die Mitte Januar beginnt , wenn die Deichsel des
„kleinen Wagens“ in Richtung Nordosten zeigt, und bis Ende Februar
dauert. So wird der Anfang dieser stillen Vorbereitungsphase von der
Energie des Ochsen beeinflusst.
Anfang Februar, wenn das Chinesische Neujahr beginnt, wird sie von
der Energie des Tigers abgelöst werden, die uns mit Unabhängigkeit,
Zuversicht und Leidenschaft auf den kommenden Aufbruch vorbereitet.
Mit der Kraft der Ruhe, der Meditation, des Schöpfens aus universellem
Wissen und des Entwickelns unseres eigenen Willens können wir jetzt
unseren fulminanten „Auftritt“ im Frühjahr, der Zeit des Donners,
vorbereiten.
Die Ruhe vor dem Sturm, dem Frühjahrssturm.
Die Ruhe, die jedem Handeln zugrunde liegen sollte.
Die Ruhe, die uns mit unserem Handeln verbindet.
Ein neues Jahr beginnt und wir bereiten uns auf neues Wirken vor.
In der Erde regt sich bereits neues Wachstum.
Dieser Zeit im Jahreszyklus entspricht am Tag der frühe Morgen,
dann, wenn die meisten von uns sich noch einmal in ihrem Bett
umdrehen: zwischen 1.00 Uhr und 5.00 Uhr.
Im Jahreszyklus sind diese Wochen die Zeit der Meditation und des
Wissens. Symbolisiert wird sie durch das Bild des Berges.
Der Berg wird oft mit Eigensinn, Rückzug und Genügsamkeit
gleichgesetzt.
Vielleicht sind das alles Qualitäten, die der kommenden Lebensfülle
Struktur geben können und uns davor bewahren, in der Fülle der
Aufgaben, die im Laufe des Tages und des Jahres an uns
herangetragen werden, verloren zu gehen.
Hier treffen sich wohl die Eigenschaften des Steinbocks mit denen des
Ochsen.
Die Energie des Ochsen ist uns nicht nur Struktur im Leben, sondern
auch im Körper.
Hier sind es Muskeln, Knochen und Gelenke, die uns erlauben, uns zu
bewegen.
Interessanter Weise spüre ich sie gerade in der Vorfrühlingszeit sehr
deutlich.
Jetzt können wir damit anfingen, uns darauf zu besinnen – am Tag und
im Jahr.
Nutzen wir diese Energie, um unser Leben schön zu gestalten, durch
Struktur eine schöne Gestalt dafür zu finden.
Wo und wie können wir damit anfangen?
Wir können früh aufstehen, uns wach machen, uns positiv stimmen,
spazieren gehen, joggen oder meditieren. Wir nehmen uns Zeit für uns.
Das ist sicher ein guter Anfang für unseren Tag.
Unser Lebensraum spiegelt unser Leben. Wir können also auch damit
anfangen, das anzuschauen, was uns unmittelbar umgibt. Ich meine:
unser Zuhause, unser Zimmer, unsere Wohnung, unser Haus.
Auch hier gibt es Orte der Meditation, die „Vorfrühlingsenergie“ haben.
Es ist dies vom Eingang aus gesehen, die linke vordere Ecke – im
Zimmer, in der Wohnung, im Haus und im Garten. Hier kann ich
besonders gut nachdenken, lesen und Ruhe finden. Probieren Sie es
einfach einmal aus!
Wenn Sie in Ihrem Zimmer den Ort für „Meditation und Wissen“
entdeckt haben, so nehmen Sie sich doch Zeit, ihn sich näher
anzuschauen und wenn es möglich ist, halten Sie sich einmal dort auf,
nehmen Sie seine Energie oder Information in sich auf. Nehmen Sie
Kontakt zu diesem Ort auf.
Spiegelt er vielleicht den Stellenwert, den die Energie der Ruhe und
Meditation in Ihrem Leben hat?
Sind Sie zufrieden damit oder möchten Sie etwas ändern?
Man sagt: Gleiches zieht Gleiches an.
Wenn Sie also mehr Ruhe und Wissen in Ihr Leben lassen wollen, so
bringen Sie mehr „Bergenergie“ an diesen Ort.
Was hat nun „Bergenergie“?
Wenn man sich vorstellt, dass alles, was existiert, einem dieser neun
verschiedenen Energien zugeordnet werden kann, so gibt es unendlich
viel, das diese Energie als Information in sich trägt.
Wenn Sie also solche Energie in Ihr Leben einladen möchten, so
könnten Sie, je nachdem, was der Ort im Raum erlaubt, beispielsweise 8
blaue oder violette Kerzen dort aufstellen, einen viereckigen blauen
oder violetten Teppich auslegen, ein Bild von einem Berg, einem
Sandstrand oder einer Wüstenlandschaft aufhängen, ein Kissen dorthin
legen, auf dem Sie sich Raum und Zeit zum Meditieren nehmen, eine
Schale mit Sand und Muscheln aufstellen usw.
Gleiches zieht Gleiches an. Wir können es einfach ausprobieren.
Auf der anderen Seite kennen wir das gut:
Wir haben das Gefühl „keine Zeit“ zu haben, fühlen uns gestresst und –
was passiert? Wir bekommen mehr Stress, erleben mehr „stressige
Situationen“.
Wir können also die Zeit am Morgen nutzen, uns eine „Auszeit“ zu
nehmen, in der wir in Ruhe zu uns selbst finden, sei es beim Meditieren,
Joggen, Gehen oder Wandern.
Wenn wir die Möglichkeit dazu haben, können wir besonders in dieser
Jahreszeit auch in die Berge fahren oder an einen Strand und uns von
ihrer Energie beruhigen und einstimmen lassen.
Wer in den Bergen unterwegs war, kennt vielleicht dieses
wunderschöne Erlebnis, nach einem anstrengenden Aufstieg
schließlich auf dem Gipfel angekommen zu sein, sich glücklich zu
fühlen und eins mit der Bergwelt, mit der Welt überhaupt, mit Stille und
Erhabenheit.
Zu sein.
Diese Zeit ist wie eine Wanderung auf einen Berg.