Mal ehrlich: Mögen Sie den Spätherbst?,
mit seinen Winden oder gar Stürmen, die einfach alles abreißen,
mit seinem nicht enden wollenden Regen und dieser Kälte, die langsam
in einem hochkriecht?
Ich erinnere mich an das Lied von Alexandra, einer Sängerin, die den
Herbst ihres Lebens nicht
erreicht hat:
„Es ist November und der Regen
rinnt durch die Kleider auf die Haut……..
wem wohl die kalten Tage nützen?
Was gestern lebte ist heut tot…..“
Vielleicht gehören Sie zu den „Skorpionen“, den Grenzgängern, die es
nicht anders wollen,
aber ich, ich würde ihn am liebsten wegschicken den Spätherbst, den
November.
Mal abgesehen vom „Primeur“, aber der trifft auch erst am 3.
Donnerstag im November ein,
wenn man es schon fast „geschafft“ hat.
„Runter mit den Blättern, weg mit allem alten Staub! Jetzt wird groß
reinegemacht, ausgemistet!“
– oder was ist es, das die Natur da macht?
Was ist es, was bleibt?
„Alles fällt auf seinen Platz.“
Wenn ich mir den für diesen Zeitraum passenden Lebensbereich
anschaue, so heißt er:
„Unterstützende Energien, hilfreiche Freunde, Reisen, der Himmel“
Ganz schön interessant für so eine graue und anscheinend
erbarmungslose Zeit.
Reisen.
Ja, die Vögel, die Sommervögel machen sich auf den Weg in den Süden.
Wie oft habe ich mich auch schon gefragt: „Was machst Du noch hier?“
Ein Trigramm für die jetzt vorherrschende Energie ist der Himmel.
Aha, die Energie des Himmels herrscht jetzt also draußen, reißt ab,
macht sauber,
holt die Struktur, die Wahrheit hervor?
Kann ich es so sehen?
Was kann der Himmel schon falsch machen?
Es ist wie es ist.
Unter diesem Aspekt hat der Spätherbst auch spannende und
schonungslose Desillusionen im Gepäck. Auch nicht schlecht.
Oder?
„Die Religion der Wahrheit“ davon spricht Gandhi. Die Wahrheit ist
Basis,
Ausgangspunkt für all den Überbau, der im Laufe des Jahres z.B.
entsteht.
Erneuerung, „back to the roots“, Zeit für die Reise zu mir selbst.
Spiritualität.
Das ist sie auch diese Energie.
Zeit für meine Spiritualität.
Erspüren und Verstehen meines eigenen Weges.
Im Jahr ist es die Zeit, in der die Bäume und Sträucher ihre Blätter
abwerfen:
Mitte Oktober bis Ende November und am Tag ist es die Zeit,
in der wir uns schlafen legen, zu uns selbst kommen:
19.00 – 23.00 Uhr.
Die entsprechende Himmelsrichtung ist der Nordwesten.
Die entsprechende Farbe ist: grau oder silber,
Die dazu passende Zahl ist : sechs
Die Form ist : rund
„Diese Zeit stellt den Übergang und den Beginn einer neuen,
schöpferischen Phase nach der Vollendung dar.
Alle bis dahin auf Wachstum und Reife eingestellten Kräfte
werden neu ausgerichtet und harmonisiert und wenden sich wieder
ihrem himmlischen (universellen) Ursprung zu.“ (René van Osten)
Ja, ich lerne mehr und mehr, sie zu akzeptieren.
Also lasse ich sie herein – in mein Leben und in meinen Lebensraum.
Ich überprüfe mich, meine Werte, meinen Standpunkt
und eventuell korrigiere ich ihn oder finde ihn neu. Alles ist in
Bewegung. Immer.
Und besonders jetzt.
Wo hat diese Energie ihren Platz in unserem Lebensraum?
Schauen wir uns den Bereich rechts vorne an, vom Eingang aus
gesehen
Eingang zum Zimmer, zum Haus, zum Garten….-.
Was befindet sich dort in meinem Lebensraum?
Vielleicht
ist es ein Bild, das mich an eine schöne Reise erinnert,
ein grauer oder silbriger Vorhang
die Figur oder das Bild eines Engels
eine weiß blühende Blume
Sechs Steine oder ein für mich bedeutungsvoller Stein
Es könnte so vieles dort sein, das ebenfalls die Energie des
Spätherbstes hält,
um ihn einzuladen und zu begrüßen. Gleiches zieht Gleiches an.
„Warum reisen wir?
Damit wir noch einmal erfahren, was uns in diesem Leben
möglich sei.“
(Max Frisch)